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Sprach­liche und kognitive Ressourcen der Mehrsprach­igkeit im Englischerwerb in der Grundschule (MEG-SKoRe) II

MEG-SKoRe II ist ein Verbund­projekt der TU Braunschweig mit der Universität Mannheim, das vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2017–2020 gefördert wird (Förderkennzeichen: 01JM1702A/B). Es setzt das Projekt MEG-SKoRe I fort.

 


Projekt­team

Leitung: Dr. Dieter Thoma (Universität Mannheim), Prof. Dr. Holger Hopp (TU Braunschweig)

Didaktische Beratung: Prof. Dr. Carmen Becker (TU Braunschweig)

Akademische Mitarbeiterinnen: Teresa Kieseier, Dr. Markus Vogelbacher (Universität Mannheim), Dr. Jenny Jackisch, Sarah Sturm (TU Braunschweig)

Studentische Hilfskräfte: Anne Apel, Leslie Willis


MEG-SKoRe I (2014–2017), FKZ: 01JM1401

Die erste Phase des Projekts unter­suchte, inwiefern lebens­weltliche Mehrsprach­igkeit, d. h. das Aufwachsen mit mehr als einer Sprache neben Deutsch, eine Ressource im frühen Englisch­unter­richt in der Primarstufe darstellt. Das Projekt fokussierte auf die Frage, ob mehrsprachig aufwachsende Grundschüler/innen mit Deutsch als Zweitsprache unter­schiedliche Erwerbsbedingungen und -verläufe im frühen Englischerwerb gegenüber monolingualen Schüler/innen zeigen. Sabei stellte das Projekt folgende Forschungs­fragen:

(a) Welche spezifischen Aspekte der Mehrsprach­igkeit haben Einfluss auf den Englischerwerb?
(b) Kann Mehrsprach­igkeit als Ressource in der Fremdsprach­endidaktik genutzt werden?

Das Projekt hat 200 Grundschüler/innen im Englisch­unter­richt von der 3. in die 4. Klasse begleitet und dabei auch die Entwicklung der einzelnen Kinder betrachtet. Zu Ende jeden Schuljahres wurden sprach­liche Kompetenzen im Englischen, Deutschen und ggf. einer weiteren Herkunftssprache sowie kognitive und soziale Faktoren erhoben. Die Ergebnisse zeigen, dass ein gut ausgebauter Wortschatz in der Erst- bzw. Herkunftssprache und ein hohes Sprach­bewusstsein individuelle Erfolgsfaktoren im frühen Fremdsprach­enerwerb sind.


MEG-SKoRe II (2017–2020)

Aufbauend auf den Ergebnissen aus MEG-SkoRe I unter­suchen wir, inwiefern lebens­weltliche Mehrsprach­igkeit, d. h. das Aufwachsen mit mehr als einer Sprache neben Deutsch, als didaktische Ressource im Englisch­unter­richt der Primarstufe genutzt werden kann.

In einer Interventions­studie testen wir, wie das gezielte didaktische Ansprechen metasprach­licher Ressourcen mehrsprach­iger Schüler/innen unter kontrollierten Unter­richtsbedingungen zu messbaren Kompetenzfortschritten und höherer Unter­richtsbeteiligung im frühen schulischen Fremdsprach­enerwerb des Englischen führt.

Ziele

Wir erforschen, inwieweit eine mehrsprach­igkeits­sensible Fach­didaktik spezifisch auf die Fremdsprach­en­kompetenzen mehrsprach­iger Schüler/innen wirkt und inwiefern alle Schüler/innen objektiv und subjektiv davon profitieren. Weiterhin werden konkrete didaktische Materialien und Aufgabenformate auf der Basis des weit verbreiteten Lehr­werks Playway entwickelt und im Unter­richtsalltag geprüft. Ein weiteres Ziel ist es, Fortbildungen zu konzipieren und kostenfreie Online-Angebote für Lehr­ende und Lernende zu erarbeiten.

Umsetzung

Umgesetzt wird das Forschungs­vorhaben an vier Grundschulen in Niedersachsen. An jeder Grundschule gibt es eine Experimental- und eine Kontrollklasse, um die Wirksamkeit von mehrsprach­igkeits­sensiblem Englisch­unter­richt im direkten Vergleich zu herkömmlichen Unter­richt zu prüfen. An drei Messzeitpunkten werden in den Bereichen Wortschatz, Grammatik und Sprach­bewusstheit die Kompetenzzuwächse der Schüler/innen erfasst. Zudem ist geplant, spezifische Englisch­kompetenzen, Unter­richtspartizipation, Peer-to-Peer-Interaktion und die Einschätzungen der Schüler/innen zum Englisch­unter­richt zu erheben. Außerdem werden kognitive, soziale, sprach­liche und individuelle Faktoren berücksichtigt.

Weitere Informationen

MEG-SKoRe II ist Teil des Forschungs­schwerpunkts „Sprach­liche Bildung und Mehrsprach­igkeit“. Weitere Informationen dazu sowie zu den anderen Projekten des Forschungs­schwerpunkts finden Sie hier